26. 09. 2015 – 24. 01. 2016 / Kulturzentrum bei den Minoriten
Die Ausstellung reliqte, reloaded befragt das Erbe christlicher Bildwelten in Kunst des beginnenden XXI. Jahrhunderts. Die Schau, die zum 40. Geburtstag des Kulturzentrums bei den Minoriten stattfindet, ist eine Koproduktion mit dem steirischen herbst, der 2015 von Relikten, Spuren, Hinterlassenschaften handelt. reliqte, reloaded hält nach künstlerischen Lösungen in der Gegenwartskunst Ausschau, in denen das Erbe christlicher Bildwelten als inspirierend bearbeitet wird. Es geht um ‚Reste‘ von Bildmotiven, die ‚wiederaufgeladen‘ wurden – als Spiel, als Prozess, als Beweislast, als Funktion, als Nutzen. Jedenfalls gingen eine Entladung, eine Erschlaffung voraus, ein Prozess der Entropie, mitunter auf ein Nullniveau hinab. Die unterschiedlichen Herangehensweisen entwickeln sich aus der Wahrnehmung einer Wiederkehr von Elementen christlicher Ikonografie am Beginn dieses Jahrtausends. Gezeigt werden mehr Werke bzw. Werkgruppen von drei Dutzend KünstlerInnen: Höchste malerische Meisterschaft und radikale Bildverweigerung stehen in rund 100 verschiedenen Arbeiten von 36 Künstlerinnen und Künstlern, die in der Präsentation auf zwei Stockwerken aufgeteilt sind, dicht nebeneinander, von Malerei und Installation bis zu Videokunst und Performance.
Das Thema Flucht hat das zweite Tischgespräch (30. 10. 2015) bestimmt. A. beschreibt seine Flucht von Syrien in die Türkei, wo er seine Familie zurückgelassen hat. Alleine ist er über die lebensbedrohliche Route über das Mittelmeer und weiter zu Fuß und mit Bussen nach Österreich gekommen. S. arbeitet für die Stadt. Sie war drei Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr aus Bosnien nach Österreich geflohen sind. Heute engagiert sie sich privat sehr für Flüchtlinge. Mit ihrer Schwester und vielen weiteren Helfern hat sie Enormes z. B. am Grazer Hauptbahnhof geleistet. Sie spricht Grazerisch und trägt Kopftuch, mit einem bosnischen Familiennamen erfahren sie und ihre Kinder jedoch immer wieder Ausgrenzungsversuche. A. und R. arbeiten in einem interkulturellen Kindergarten. 95 % der Kinder haben eine andere Muttersprache als Deutsch. Elterngespräche finden im kleinen Kreis mit privaten Dolmetschern statt. Es gibt viele internationale ErzieherInnen und MitarbeiterInnen in diesem Kindergarten.
26. 09. 2015 – 24. 01. 2016 / Kulturzentrum bei den Minoriten
Die Ausstellung reliqte, reloaded befragt das Erbe christlicher Bildwelten in Kunst des beginnenden XXI. Jahrhunderts. Die Schau, die zum 40. Geburtstag des Kulturzentrums bei den Minoriten stattfindet, ist eine Koproduktion mit dem steirischen herbst, der 2015 von Relikten, Spuren, Hinterlassenschaften handelt. reliqte, reloaded hält nach künstlerischen Lösungen in der Gegenwartskunst Ausschau, in denen das Erbe christlicher Bildwelten als inspirierend bearbeitet wird. Es geht um ‚Reste‘ von Bildmotiven, die ‚wiederaufgeladen‘ wurden – als Spiel, als Prozess, als Beweislast, als Funktion, als Nutzen. Jedenfalls gingen eine Entladung, eine Erschlaffung voraus, ein Prozess der Entropie, mitunter auf ein Nullniveau hinab. Die unterschiedlichen Herangehensweisen entwickeln sich aus der Wahrnehmung einer Wiederkehr von Elementen christlicher Ikonografie am Beginn dieses Jahrtausends. Gezeigt werden mehr Werke bzw. Werkgruppen von drei Dutzend KünstlerInnen: Höchste malerische Meisterschaft und radikale Bildverweigerung stehen in rund 100 verschiedenen Arbeiten von 36 Künstlerinnen und Künstlern, die in der Präsentation auf zwei Stockwerken aufgeteilt sind, dicht nebeneinander, von Malerei und Installation bis zu Videokunst und Performance.
Das Thema Flucht hat das zweite Tischgespräch (30. 10. 2015) bestimmt. A. beschreibt seine Flucht von Syrien in die Türkei, wo er seine Familie zurückgelassen hat. Alleine ist er über die lebensbedrohliche Route über das Mittelmeer und weiter zu Fuß und mit Bussen nach Österreich gekommen. S. arbeitet für die Stadt. Sie war drei Jahre alt, als ihre Eltern mit ihr aus Bosnien nach Österreich geflohen sind. Heute engagiert sie sich privat sehr für Flüchtlinge. Mit ihrer Schwester und vielen weiteren Helfern hat sie Enormes z. B. am Grazer Hauptbahnhof geleistet. Sie spricht Grazerisch und trägt Kopftuch, mit einem bosnischen Familiennamen erfahren sie und ihre Kinder jedoch immer wieder Ausgrenzungsversuche. A. und R. arbeiten in einem interkulturellen Kindergarten. 95 % der Kinder haben eine andere Muttersprache als Deutsch. Elterngespräche finden im kleinen Kreis mit privaten Dolmetschern statt. Es gibt viele internationale ErzieherInnen und MitarbeiterInnen in diesem Kindergarten.
knillilena@gmail.com
all rights reserved © lena knilli
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