Zum Fressen Gern

20. 03. – 31. 10. 2016

Benediktinerstift Admont, AT

Das leidenschaftliche Bekenntnis „ZUM FRESSEN GERN“ ist das Motto für die Ausstellungssaison 2016 im Stift Admont, die bis 31. Oktober 2016 gelaufen ist. Es waren gefräßige „Bücherwürmer“ in der Stiftsbibliothek am Werk, die nicht der Wissenshunger trieb, sondern ihre Gier nach Papier und Knochenleim. Den Schädlingen konnte man fachgerecht den Garaus machen. Aber damit fing die Arbeit erst richtig an. Buch für Buch, Seite für Seite wurde in der vergangenen Saison begutachtet, gereinigt und wenn nötig aufwändig restauriert. Dieses Thema bildet den Ausgangspunkt für die facettenreiche Sonderausstellung 2016. In mehreren Bereichen des Museums wird die Liebe zum Fressen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet.

Kochen ist wohl die älteste schöpferische Tätigkeit des Menschen. Aber lassen Sie sich im Museum für Gegenwartskunst von weiteren Aspekten des Fressens und Gefressen-Werdens, nobler und skurriler Speisen, entrückter und verrückter Essens-Perpektiven überraschen! Hätten Sie das erwartet? Admonter Mönche, die mit Essbarkeiten als ‚One Minute Sculptures‘ agieren? Oder Spaghetti-Nudeln als Mikadostäbchen? Ameisen, die Zucker-Architekturen abtragen, zerfressen und den Baustoff in die Nahrungskette eingliedern? Oder wie wäre es damit: Röntgen-Computertomographien von Big Macs, Hamburgern? Eine Küche wie Frauen sie sich wünschen? Ein Kochperformance-Video „in dem ein schwer verdauliches Buch gekocht und verspeist wird?“ Schrift-Bilder aus Kuhmist und ‚plakativ‘ die Tiernahrung?

Wo bleibt der Ernst? Anhand von ‚Fastfood‘ kann auch das Verhältnis von Nahrung und Ökologie thematisiert werden. Die moderne Lebensmittelindustrie im Verein mit industrieller Landwirtschaft und dem Konsumentenwunsch nach billigem, immer greifbaren Nahrungsangebot hat eine Spirale der Vernichtung der Ressourcen geschaffen. Des Weiteren: Ein 3000 km Roadtrip von 20 Tonnen Tomaten von der Türkei bis nach Wien karikiert den Wahnsinn unserer Konsumwelt. Ein ‚Hostienalbum‘ verweist auf Parallelen von banalen Handlungen in der Küche zu Zeremonien der Messfeier. Hören Sie Tischgespräche zu ‚aufgetischten‘ Themen, so essentiell, wie das tägliche Brot: Hunger, Flucht, Verlust, Tod, Geburt, Hoffnung, Gespräch, Hilfe, Ankommen. NEU Ist ein Tischgespräch von Lena Knilli über das brisante Flüchtlingsthema! Repräsentiert findet sich die Gründung einer ‚bürgerlichen Existenz‘ eines Künstlers als Weinhändler. Wie steht es mit dem Wirkgefüge von Kunst, Wissenschaft, Natur? Sogar die Untersuchung des Fressverhaltens von Käfern oder der Kommunikationsprozesse von Bakterien kann zum Ausgangspunkt der Bildproduktion werden. Leben schafft Leben bildet Leben ab.

Klar darf auch ein riesiges hungriges Scherenschnitt-Krokodil nicht fehlen – und auch kein Menschenfresser, keine wilden Wirtshaus- und keine Jagdszenen! Dagegen wirken die miniaturistischen Darstellungen asiatischer Essens-Szenarien wieder so richtig beruhigend. Essen Sie ruhig! Und denken Sie immer daran: Wir bestehen aus dem Gegessenen!

Künstler*innen: Götz Bury, Johannes Deutsch, Markus Dressler, Christian Eisenberger, Maria Hahnenkamp, Lisa Huber, Alfred Klinkan, Lena Knilli, Sebastian Köpcke, Edgar Lissel, Alois Mosbacher, Anton Petz, Michael Pisk, Wendelin Pressl, Hannes Priesch, Gerwald Rockenschaub, Kurt Ryslavy, Hubert Schmalix, Ernst Schmid, Deborah Sengl, Gabriele Sturm, Suvat, Volker Weinhold, Erwin Wurm, Fabio Zolly

About

Long-Term Projects:

Work Selection:

Group Exhibitions:

Matić, Vesna; Prušnik, Tanja & Stanaćev Bajzek, Sandra (2024): Feminology. Archaeological Museum, Zagreb, HR & Galerie Hollerei, Wien, AT.
Armandi, Anke; Grün, Maria & Knilli, Lena (2024): KUBUS III. Künstlerhaus Factory Wien, AT.
(2024): Den Blick öffnen, Art p, Perchtoldsdorf, AT.
Lohnicky, Martin (2023): Connected III. Künstlerhaus Factory, Wien, AT.
Diakonie Deutschland (2018 – 2024): Kunst trotz(t) Ausgrenzung. Städtische Galerie Speyer; Museumsverband Nordfriesland, Husum; Societät Rostock Maritim e.V.; Kunsthalle Recklinghausen; Berlin; Stuttgart; Chemnitz; Hannover; Osthofen; Kassel & Braunschweig, DE.
Kasalová, Jana (2023): VERGESSEN / ZAPOMNĚNÍ. Galerie Klatovy Klenová, zámek Klenová, CZ.
Kasalová, Jana; Knilli, Lena; Loew, Sybille & Šedá, Kateřina (2022): VERGESSEN / ZAPOMNĚNÍ. Österreichisches Kultur Forum, Praha, CZ & Städtische Galerie Lehrte, DE.
Bach, Peter & Bach, Stella (2021): Artists for Future – Fahnenmeer. Vienna Art Week, Wien, AT.
D'Hers, Rubén; Ermen, Ilse; Guschelbauer, Markus, Knilli, Lena; Lang, Marianne; Pressl, Wendelin; Reinthaler, Arnold & Shatalova, Daria (2021): Resonanz und Resilienz. sehsaal, Wien, AT.
Knilli, Lena & Kasalová, Jana (2021): VERGESSEN / ZAPOMNĚNÍ. Künstlerhaus Factory, Wien, AT.
(2020): HOCHsommer 2020 – Die steirische Breite III. GerberHaus, Fehring, AT.
Havelková, Jolana (2020): Šest pohlednic. Dům umění, Brno, CZ.
(2019): Ich bin eine ewige Wahrsagerin (Maria Lassnig und ihre Schüler*innen). Galerie Freihausgasse, Villach, AT.
Brauner, Ruth; Knilli, Lena & Lantenhammer, Elvira (2017): Raum(er)greifend / Ordnung – Unruhe. basement, Wien, AT.
Oberhollenzer, Günther (2017/2018): Andere Geschichte(n). Künstlerhaus 1050, Wien, AT.
Franke, Julienne (2016/2017): Meeting Maria. Städtische Galerie Lehrte, DE.
(2016): Luther reicht nicht. Kunsthalle Kaufbeuren, DE.
Benediktinerstift Admont (2016): Zum Fressen Gern. Benediktinerstift Admont, AT.
Chlan, Ilse & Holter, Christine (2015/2016): BRENNENDE FRAGEN – ÜBER: MACHT. Künstlerhaus, Wien, AT.
Rauchenberger, Johannes (2015): reliqte reloaded. KULTUM, Graz, AT.
(2015): GELB. Aktuelle Positionen österreichischer Kunst. BIG gallery, Dortmund, DE.
Burke, Christopher & Holter, Christine (2014/2015): TIME(LESS) SIGNS. ACFL, London, UK.
(2014): Drawings II. Galerie Schafschetzky, Graz, AT
Rauchenberger, Johannes (2013): Seelenwäsche. KULTUM, Graz, AT.
Museum am Dom Trier (2013): 500+1. Das Gewand als Motiv zeitgenössischer Kunst. Museum am Dom Trier, DE.
(2013): fuzzy.family. NÖart Wanderausstellung, AT.
Welte, Fridolin & Weiss, Natalia (2013): Zeichnen Zeichnen. Künstlerhaus Wien, AT.
Höller, Barbara & Holter, Maria (2012/2013): Zeit(lose) Zeichen. Künstlerhaus Wien, AT.
(2012): Gossa walking museum. Awaji, JPN.
(2010): Haare. Kunsthandel Wolfrum, Wien, AT.
(2010): Mutter. KULTUM, Graz, AT.
(2009): About myself. Galerie Hunt Kastner, Praha, CZ.
(2008): Students of Maria Lassnig. Heiligenkreuzerhof, Wien, AT.
Foerch, Cornelia & Knilli, Lena (2007): Camping III. kunstMarke, Wien, AT.
(2007): Nackt. Galerie Wolfrum, Wien, AT.
Foerch, Cornelia & Knilli, Lena (2007): In preparation: Camping IV. Estavayez–le–lac, CH.
Foerch, Cornelia & Knilli, Lena (2006): Camping II. La Corbiere, Village Nomade, Estavayez-le-lac, CH.
Höller, Barbara & Knilli, Lena (2006): Galerie Ars, Brno, CZ.
Foerch, Cornelia & Knilli, Lena (2005): Zuhause. Kornhäuselvilla, Wien, AT.
Knilli, Lena & Kunitsyna, Alina (2004): Galerie Wolfrum, Wien, AT.
(2004): Flora versus Fauna. Galerie Wolfrum, Wien, AT.
Foerch, Cornelia & Knilli, Lena (2003): 6,6% the inclined space. pogmahon artclub in the bakery Notz, Wien, AT.
(2001): Spekulatius. Hotel Altstadt, Wien, AT.
(2000): Melancholie. Moravská Galerie, Brno, CZ.
(1999): Obyčejné pohádky. Galerie U Bílého jednorožce, Klatovy, CZ & Galerie Emila Filly, Ústí nad Labem, CZ.
(1999): Nový Zlínský Salon 1999. Státní Galerie, Zlín CZ.
(1996): česká abstraHce. Galerie Václava Špály, Praha, CZ.
(1996): Galerie Ruce, České Středisko, Berlin, DE.
(1995): SOMA. Bethanien, Berlin, DE.
(1993): Les 1An du Rayon Vert. Galerie Le Rayon Vert, FR.
(1989): Klasse Lassnig. Heiligenkreuzerhof, Wien, AT.
(1988): Die Produktion von Gut und Böse. Galerie A Canale, Wien, AT.
(1987): Joseph klopft. Augarten, Wien, AT.
(1987): Die Anweisung. Berlin, DE.
(1987): 140 x 110. Wien, AT.
(1987): Schmerz. Konferenzzentrum, Hamburg, DE.
(1987): Hypnodrom. Projekt Daniel Spoerri, Wien, AT.

Solo Exhibitions:

Knilli, Lena (2016): Zu Tisch! Bundesministerium für Bildung, Wien, AT.
Knilli, Lena (2016): Lena Knilli. Galerie Otevřená Zahrada, Brno, CZ.
Knilli, Lena (2013): Cesta do Zahrady. Galerie Kabinet_Chaos, Střítež, CZ.
Kasalová, Jana & Knilli, Lena (2012): A Centimeter a Day. České Centrum, Praha, CZ.
Knilli, Lena & Scerankova, P. (2010): Spuren/Vorgaben. České Centrum, Wien, AT.
Knilli, Lena (2010): Věno. postava. čas. Galerie Caesar, Olomouc, CZ.
Knilli, Lena (2007): Consider this. Haac, Holland, MI, USA,
Knilli, Lena (2006): In den Häusern. hunt kastner gallery, Praha, CZ.
Knilli, Lena (2004): Lena Knilli, recent works. Arts Center, Winona, MN, USA.
Knilli, Lena (2003): architektura kabatku. galeryje 9, Brno, CZ.
Knilli, Lena (2003): Rozkvet kastanu. chapel Sv. Barbora, Buchlov, CZ.
Knilli, Lena (2002): Lost and Found. VCOE, Wien, AT.
Knilli, Lena (2000): Lena Knilli. Galerie Aspekt, Brno, CZ.
Knilli, Lena (1998): Jenom Citron. Just Lemon. Galerie Malá špálovka, Praha, CZ.
Knilli, Lena (1997), Galerie E. Filly, Ústí nad Labem, CZ.
Knilli, Lena (1997): Slike. Bežigrajská galerie, Ljubljana, SLO.
Knilli, Lena (1996): Něco se stalo. Galerie Aspekt, Brno, CZ.
Knilli, Lena (1996): Rozhodně Ano! Galerie Ruce, Praha, CZ.
Knilli, Lena (1995): Obrazy. Galerie Václava Špály, Praha, CZ.
Knilli, Lena (1994): Plavoucí krávy, installation on a lake. Jezírko v Prokpopském údolí, Praha, CZ.
Knilli, Lena (1994): Loupání pomeranče a jiné obrazy. Exhibit in a forest, Chyňava, CZ.
Knilli, Lena (1993): Mains publique, mains priveés. Galerie le Rayon Vert, Nantes, FR.
Knilli, Lena (1991): Sechs gemeine Bilder. Galerie CULT, Wien, AT.
Knilli, Lena (1989): Hand und Fuß. Neue Galerie, Graz, AT.
Knilli, Lena (1986): Öl auf Papier. Galerie Commune, Wien, AT.

Collections:

Foundation for Contemporary Arts Prague
Sammlung der Kulturabteillung der Stadt Wien MUSA
KULTUMdepot Graz